Fussball in der Antike
Es sind verschiedene Ideen über die Entstehung des heutigen Volkssports Fußball im Umlauf. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich ein Spiel, dass dem heutigen recht ähnlich ist, zunächst im antiken China entwickelt hat. Dafür gibt es verschiedene Quellen und Belege, die mit archäologischen Funden untermauert werden können. Das Spiel nannte sich Ts'uh-küh und wurde zunächst wahrscheinlich innerhalb einer militärischen Ausbildung gespielt. Über die Regeln ist heute leider nichts mehr bekannt. Im Laufe der chinesischen Geschichte wurde das Spiel sogar Nationalsport und es entwickelten sich strenge Regularien. Neueste Entdeckungen lassen sogar vermuten, dass es bis ca. 600 n. Chr. eine Art chinesische Profiliga gegeben haben könnte, in deren Entwicklung feste Regeln und Positionen (Torhüter und Spielführer) eingeführt wurden. In dieser Zeit entwickelte man auch in China die ersten luftgefüllten Bälle, die dann die zuvor genutzten, aus Lederstücken zusammengenähten, mit Federn und Tierhaaren gefüllten Bälle ablösten. Der „Fußball-Boom" hielt dann aber nicht mehr lange an, ca. 100 Jahre später scheint Ts'uh-küh vollkommen aus der Gesellschaft verschwunden zu sein.
Parallel zur chinesischen Entwicklung gab es in Mittelamerika ein kultisches Spiel, bei dem vergleiche mit dem Fußball vorgenommen werden können. Hier sollte kein Tor getroffen werden, sondern ein Steinring der senkrecht über den Köpfen der Spieler an einer Mauer der Spielfeldbegrenzung angebracht war. Auch waren die Konsequenzen für die Spieler oft sehr drastisch, denn da es sich um ein kultisches Spiel handelte, spielten die Mannschaft meist um ihr Leben, die Verlierer wurden getötet. Gespielt wurde mit einem Kautschukball, der in etwa die Größe einer Faust gehabt haben dürfte.
Über einen Umweg gelangte diese Variante sogar nach Europa, wo es dem spanischen Königshaus von Indianern vorgeführt wurde. Spätestens an dieser Stelle fällt auf, dass die Spuren des amerikanischen Spiels deutlich weiter in die Gegenwart führen als die des Chinesischen.
